Janssen, Josef — Markus Meyer Karton- und Wellpappenfabrik

Details

Adresse Philadelphia Straße 146−150
Baujahr 1927
Architekt Josef Janssen (1895−1972)
Auftraggeber Markus Meyer Karton- und Wellpappenfabrik
Heutige Nutzung Wohnungen

Fassade 2021
Fassade um 1930 (Nachlass J. Janssen)
Fassade 2021

Der Kartonagenfabrikant Otto Meyer hatte Josef Janssen 1927 nicht nur mit der Planung eines Wohnhauses beauftragt, sondern gleichzeitig auch um die Errichtung dieses Fabrikgebäudes für die Karton- und Wellpappenfabrik Markus Meyer gebeten, die er mit Ernst Meyer in zweiter Generation führte. 

Der Bau ist erhalten, die ursprüngliche Gestaltung der Fassade lässt sich aber nur noch erahnen: Horizontale Fensterbänder mit Sohlbank- und Geschossgesimsen prägen die ursprünglich ziegelsichtige Fassade mit dem Firmennamen in erhabenen Metalllettern oberhalb des verputzten Sockelgeschosses. Dessen Fenster mit dekorativen Gittern sind heute verbreitert, die Gitter fehlen. Die Treppenhäuser am linken und rechten Ende des Gebäudes waren in der Fassade ursprünglich durch jeweils drei hochrechteckige schmale Fensterschlitze und getreppte Blendgiebel ablesbar. Der Eingang auf der rechten Seite wurde erst später hinzugefügt.

Der Komplex ist um einen Innenhof angeordnet. Die heute stark veränderte Hofseite hatte Stahlfenster mit schlanken Profilen und war vollständig verputzt.1Nadja Fröhlich, Leben und Werk des Krefelder Architekten Josef Janssen (1895–1972), in: Denkmalpflege im Rheinland, 1/2019, S. 16–28

Der vom NS-Staat als jüdisch klassifizierte Betrieb wurde einschließlich Immobilie im Oktober 1938 „arisiert“. Der Käufer erwarb ein Jahr später auch die Immobilie Heeder’sche Fabrik . Ernst und Otto Meyer  emigrierten im Dezember 1938 mit ihren Familien in die USA.2Flümann 2015, S. 122 f.; Krefelder Juden 1980, S. 359 Der Komplex dient heute Wohnzwecken.

Innenhof um 1930 (Nachlass Janssen)