Janssen, Josef — Haus Heinrich Jacobs

Details

Adresse Tiergartenstraße 46
Baujahr 1925/26
Architekt Josef Janssen (1895−1972)
Auftraggeber Heinrich Jacobs
Bewohner Dr. Erich Raemisch (1896−1966)
Heutige Nutzung Wohnhaus

Straßen- und Ostfassade 2021
Haus Jacobs um 1930 (StAKR 23620)
Straßen- und Ostfassade 2021
Haus Jacobs um 1930 (StAKR 23620)

Ab 1929 wohnte in diesem Haus Dr. Erich Raemisch, der seit 1922 Geschäftsführer des Vereins deutscher Seidenwebereien war, dem Thinktank der Branche. Raemisch war eine vielseitige Persönlichkeit, die nicht nur in der Seidenindustrie, sondern auch in der Kunstszene und im Deutschen Werkbund gestalterisch wirkte. Auftraggeber des Hauses war der Herrenschneider Heinrich Jacobs, der ein Geschäft auf der Rheinstraße 78 führte. Nach den Plänen des Krefelder Architekten Josef Janssen hatte er 1925/26 das zweigeschossige Wohnhaus errichten lassen. 

Das blockhafte Gebäude mit Walmdach und Dreiecksgauben zeigt eine symmetrische Straßenfassade mit einem mittigen, halbhexagonalen Vorbau. Sprossenfenster und Klappläden prägen den Gesamteindruck. Um die Ebenmäßigkeit nicht zu stören haben auch die Fenster mit hoher Brüstung bodentiefe Läden wie die des Vorbaus. Der Zugang des Hauses befindet sich auf der Westseite unter einem Altan, der die Rundbögen der bodentiefen Fenster wiederholt.1Nadja Fröhlich, Leben und Werk des Krefelder Architekten Josef Janssen (1895–1972), in: Denkmalpflege im Rheinland, 1/2019, S. 16–282Stephan Strauß 2018, Typoskript, Projekt MIK e.V. S. 60 f.

An der Rückseite erweitert sich das Haus nur im Erdgeschoss um ein eingeschossiges Bauteil mit Flachdach, auf dem sich eine mauernumwehrte Terrasse befindet.

Zwei weitere Bauten des Architekten befinden sich in unmittelbarer Nähe: Für den Bauunternehmer Ecken entwarf Janssen ein Haus auf der anderen Straßenseite , für Willy Seidel eines gleich nebenan . Die kleine Auswahl zeigt bereits die stilistische Vielfalt von Janssen. Mit Haus Hilsenbeck und Haus Leib kommen modernistische Varianten hinzu, alle in der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre erbaut.

Gartenseitige Ansicht aus NO (StAKR 19863)