Details
Adresse Hohenzollernstraße 43
Baujahr 1927
Architekt Josef Janssen (1895−1972)
Auftraggeber Max Harf (1876−1950)
Heutige Nutzung Wohnhaus
Das Wohnhaus des Krawattenfabrikanten Max Harf gehört zu einer Gruppe von Backsteinbauten auf der Hohenzollernstraße, die durch das Neue Bauen beeinflusst waren. 1927 beauftragte Harf den in Krefeld zu jener Zeit sehr gefragten Architekten Josef Janssen mit der Planung seines Wohnhauses.
Das dreigeschossige Reihenhaus mit Mansardgiebeldach fällt in der Gruppe der Backsteinfassaden auf der Hohenzollernstraße heute durch die kräftigen Rahmen aus grauem Putz um Fenster und Haustüre auf. Sie erinnern an Natursteinrahmungen. Unter den Putzrahmen der Vertikal-Schiebefenster und dem ebenerdigen Eingang mit Oberlicht und Nebenraumfenster verbergen sich jedoch vermutlich unverändert die umlaufenden Rollschichten, die auf dem historischen Foto zu sehen sind. Zum Vergleich lohnt sich ein Blick auf die ganz anders definierten Fenstereinfassungen der zur gleichen Zeit entstandenen Häuser Lange und Esters →. Ohne Rollschichten wirken die Öffnungen dort wie aus der Fläche geschnitten.
Max Harf war gemeinsam mit Rudolf Müller Inhaber der Krawattenfabrik Gebrüder Müller →, auch bekannt als Haasen & Oppenheimer auf der Steinstraße 74–76 in Krefeld. Auch Müller beauftragte Josef Janssen 1928 mit einem Wohnhaus →, nur einen Häuserblock entfernt auf der Hohenzollernstraße 79.
Verfolgungsbedingt verließen Harf und seine Frau, die jüdischer Abstammung waren, 1938 Deutschland. Über Luxemburg emigrierten sie in die USA.1Nadja Fröhlich, Leben und Werk des Krefelder Architekten Josef Janssen (1895–1972), in: Denkmalpflege im Rheinland, 1/2019, S. 16–282Eleonore Stockhausen et al., Krefelder Juden, Bonn 1980, S. 306