Janssen, Josef — Haus Otto Meyer

Details

Adresse Am Hohen Haus 3
Baujahr 1927
Architekt Josef Janssen (1895−1972)
Auftraggeber Otto Meyer (1896 – ?)
Heutige Nutzung Wohnhaus

Am Hohen Haus 3 um 1930 (StAKR 23604)
Ansicht 2021
Am Hohen Haus 3 um 1930 (StAKR 23604)
Ansicht 2021

1927 plante der Krefelder Architekt Josef Janssen für den Unternehmer Otto Meyer nicht nur ein Firmengebäude , sondern auch sein Wohnhaus. Die ziegelsichtige Fassade des schmalen Reihenhauses ist plastisch stark durchgebildet. 

Der Eingangsbereich mit horizontalen Backsteinbändern und einem Erker mit Natursteinfassung, über dem sich ein Balkon befindet, werden durch ein Geschoss- und ein Sohlbankgesims zusammengezogen. Darüber erhebt sich die Fassade des Obergeschosses mit einem Fenster und einer Fenstertür. Sie ist vollständig mit horizontalen Backsteinbändern gestaltet. Ein drittes Geschoss befindet sich im traufständigen Dach mit Gaube. 

Der Fabrikant Otto Meyer führte gemeinsam mit Ernst Meyer die Karton- und Wellpappenfabrik „E. & O. Meyer Kom.-Ges.“. Nach 1933 war das als jüdisch klassifizierte Unternehmen den Boykotten des NS-Regimes ausgesetzt. 1938 mussten Otto und Ernst Meyer ihre Häuser und die Firma verkaufen und emigrierten verfolgungsbedingt mit ihren Familien in die USA. 1Claudia Flümann, „… doch nicht bei uns in Krefeld!“ Arisierung, Enteignung, Wiedergutmachung in der Samt- und Seidenstadt 1933 bis 1963, Essen 2015, S. 6092Eleonore Stockhausen et al., Krefelder Juden, Bonn 1980, S. 359