Volger, Hans — Wohnhaus für den Oberstadtdirektor

Details

Adresse Kempener Allee 21
Baujahr 1950er-Jahre
Architekt Hans Volger (1904−1973)
Auftraggeberin Stadt Krefeld

Straßenfassade mit Eingang 2021
Straßenfassade 2021
Straßenfassade mit Industrieverglasung statt Glasbausteinen 2021
Straßenfassade mit Eingang 2021
Straßenfassade mit Industrieverglasung statt Glasbausteinen 2021
Straßenfassade 2021

Als Leiter des städtischen Hochbauamtes fiel auch die Planung und Errichtung städtischer Immobilien in den Aufgabenbereich von Hans Volger wie das Wohnhaus des Oberstadtdirektors an der Kempener Allee. Der Entwurf lässt im Gegensatz zu Volgers etwa gleichzeitig entworfenem Wohnhaus auf der Kaiserstraße seine langjährige Schulung am Bauhaus gut erkennen.

Der Oberstadtdirektor war als Teil der kommunalen Doppelspitze von 1949 bis 1999 Chef der Verwaltung. Seit 1949 hatte der Jurist Dr. Bernhard Heun diese Position inne, ihm folgte 1964 Dr. Hermann Steffens, ebenfalls Jurist. Er bewohnte das Haus, bis die Stadt es Mitte der 1980er-Jahre veräußerte.

Volger schuf einen zurückhaltenden zweigeschossigen Bau mit ziegelsichtigem Sockel (heute verputzt), hell verputzer Fassade und Flachdach. Vier Schlafzimmer im Obergeschoss, ein großzügiger Wohn-, Ess- und Arbeitsbereich im Erdgeschoss sowie ein Wirtschaftstrakt boten einer Familie mit mehreren Kindern ausreichend Platz. Er verwendete typische Elemente der Moderne wie die Verglasung des Treppenhauses mit Glasbausteinen (heute horizontale Industrieglaselemente) und das Kragdach über dem Eingang. Zugleich löste er sich vom Ideal des rechtwinkligen Grundrisses und setzte den eingeschossigen Anbau mit Wohn- und Arbeitszimmer in einen 55 Grad-Winkel an das Haupthaus. Damit nahm er den Verlauf der begrenzenden Straße auf und öffnete das Haus vollständig zur Tiefe des Gartens. 

1985 erwarb der damalige Direktor der Kunstmuseen Krefeld, Dr. Gerhard Storck (1940–2008) das Haus. 2008/09 wurde es von dem Krefelder Architekten Alexander Littgen saniert und erweitert. In diesem Rahmen erhielt es einen Aufbau auf dem eingeschossigen Wohn- und Arbeitstrakt.