Verseidag Baubüro — Uhrenturm

Details

Adresse Girmesgath 5
Baujahr 1932
Architekt Verseidag Baubüro
Auftraggeberin Verseidag
Heutige Nutzung Büros

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HE-Gebäude mit Verbindungsgang zum Uhrenturm
Uhrenturm mit erweitertem Verbindungsgang 2021
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HE-Gebäude mit Verbindungsgang zum Uhrenturm
Uhrenturm mit erweitertem Verbindungsgang 2021

Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des von Mies van der Rohe geplanten Färberei- und HE-Gebäudes begann bereits die Erweiterung der Anlage. Die erste Ergänzung, die sogenannte „Warendurchsicht mit Uhrenturm“ wurde wohl ohne Abstimmung mit Mies van der Rohe geplant.

Nach Abschluss der Bauarbeiten vom ersten Abschnitt des HE-Gebäudes wurde vom Planungsbüro der Verseidag der ursprünglich schlanke Verbindungsgang zwischen HE-Gebäude und der gegenüberliegenden Industriehalle aus dem 19. Jahrhundert aufgestockt und zu einem dreigeschossigen Bürotrakt ausgebaut. Der alten Halle wurde zudem ein Gebäuderiegel vorgelagert, der die Warendurchsicht und im Obergeschoss einige Büros aufnahm. In der Warendurchsicht erfolgte die Qualitätskontrolle der gefärbten und veredelten Stoffe.

Die Stirnseite des schmalen Riegels bildete der leitende Architekt Adams als Uhrenturm aus. Die Architekten der Verseidag verwendeten bei ihrer Planung zwar die charakteristischen Merkmale der für das HE-Gebäude entwickelten Formensprache: einen gemauerten und unverputzten Sockel, ein Flachdach und querrechteckige, gleich große Sprossenfenster von der Firma Fenestra-Crittall sowie weißen Putz. Ein Mitarbeiter Mies van der Rohes berichtete jedoch später, dass Mies mit der Gestaltung nicht einverstanden war und insbesondere den geringen Abstand des Neubaus zum HE-Gebäude kritisierte.1Christiane Lange, Bauhaus nützlich. Die Avantgarde im Auftrag der Seidenindustrie, in: Lange/Blümm (Hg.), Bauhaus und Textilindustrie. Architektur, Design, Lehre, München 2019, S. 64–732Norbert Hanenberg/Daniel Lohmann, Mies van der Rohes Verseidag. Neue Erkenntnisse zu Baugeschichte und Erhalt, in: Walter Buschmann (Hg.), Industriekultur. Krefeld und der Niederrhein, Essen 2017, S. 1733Hans-Peter Schwanke, Architekturführer Krefeld, Krefeld 1996, Nr. 89