Girmes & Oediger — Wohnhaus Emil Goesmann

Details

Adresse Wilhelmshofallee 77
Baujahr ca. 1914-1916
Architekten Girmes & Oediger
Auftraggeber Emil Goesmann

Ansicht um 1916 (StAKR 24415)
Ansicht von der Wilhelmshofallee 2021
Ansicht um 1916 (StAKR 24415)
Ansicht von der Wilhelmshofallee 2021

Der Seidenwarenhändler Emil Goesmann erwarb das Grundstück an der Wilhelmshofallee 77 vor dem Ersten Weltkrieg von der Grundstücksgesellschaft Jentges’scher Grundbesitz GmbH. Der Kauf war mit der Auflage verbunden, innerhalb von zwei Jahren ein „herrschaftliches Villengebäude“ zu errichten. Goesmann reihte sich damit in die Gruppe großbürgerlicher Unternehmer ein, die die Straße zu bevölkern begannen: Seine Nachbarn waren der Rohseidenhändler Karl Claus und Hermann Schelleks sowie der Seidenfabrikant Walter von Scheven und auch Hermann Lange bezog in dieser Zeit das Haus Wilhelmshofallee 80, das Adolf Mottau gebaut hatte.

Seit 1907 bestand für die Wilhelmshofallee ein Bebauungsplan.1Werner Mohn, Der Wilhelmshof in Bockum. Ein Stück Krefelder Stadtgeschichte im 19./20. Jahrhundert, Krefeld 1986, S. 55 Die Fertigstellung des Wohnhauses von Girmes & Oediger ist nicht genau überliefert. Schwanke geht davon aus, dass es um 1916 fertiggestellt wurde. Der kubische Bau mit Walmdach ist ebenmäßig gestaltet. Die drei von der Straße aus sichtbaren Fronten ähneln sich mit ihren halbrunden Erkern. Zwei gehen in einen Balkon über, der dritte schließt mit einem Glockendach ab. Das umlaufende Fensterbankgesims und die vorgezogene Traufe des Dachs gliedern die Fassade horizontal, die bis in die Dachhäuschen reichenden Fensterachsen vertikal. Der Zugang befindet sich auf der Ostseite, über die man auch in den Garten gelangt.2Hans-Peter Schwanke, Das Werk der Krefelder Architekten Girmes & Oediger 1892–1933, Krefelder Studien 4, Krefeld 1987, S. 579–581

Im Werk der Architekten ist dieses Haus „nicht nur das letzte in der schaffensfrohen Periode vor dem ersten Weltkrieg, sondern beendet auch diese mit dem am deutlichsten von den Strömungen dieser Zeit geprägten Bau.“3Hans-Peter Schwanke, Das Werk der Krefelder Architekten Girmes & Oediger 1892–1933,
Krefelder Studien 4, Krefeld 1987, S. 581