Dunkel, William — Haus Edith Klinar

Details

Adresse Kaiserstraße 216
Baujahr 1956
Architekt William (Bill) Dunkel (1893−1980)
Architktin Gartenpavillon Ingeborg Winter-Bracher (1923−?)
Ausführung Fritz G. Winter (1910−1986)
Auftraggeberin Edith Klinar

Straßenseitige Ansicht
Straßenseitige Ansicht 1950er-Jahre (Architekturbüro Amendt)
Gartenseitige Ansicht 1950er-Jahre (Architekturbüro Amendt)
Straßenseitige Ansicht
Straßenseitige Ansicht 1950er-Jahre (Architekturbüro Amendt)
Gartenseitige Ansicht 1950er-Jahre (Architekturbüro Amendt)

Zur Straße hermetisch geschlossen, zum Garten offen und transparent: Der Bungalow mit weißgetünchter Ziegelfassade gehört zu den wenigen Architekturen in Krefeld, die dem sogenannten International Style ohne regionale Ausprägung verpflichtet sind. Er demonstriert, wie sich die Moderne der 1950er-Jahre das Bauhaus zum Vorbild nahm. Die Bauherrin Edith Klinar war Teilhaberin der Färberei Minhorst & Schultes und hatte bei Johannes Itten an der Flächenkunstschule in Krefeld hospitiert.

Haus Klinar von William Dunkel ist einer von zwei Bauten des Architekten in Krefeld. Es setzt sich aus drei langgestreckten Flachdachquadern zusammen, die im rechten Winkel an- und aufeinander gefügt sind. Ein schmales Fensterband links des Zugangs und eine Fensterreihe rechts davon bildeten ursprünglich die einzigen Öffnungen der straßenseitigen Fassade. Sie belichten die Funktionsräume Bad und Küche. Im Gegensatz zu dieser Geschlossenheit öffnet sich der Bau zum Garten hin mit bodentiefen Fenstern im Wohn- und Esszimmer sowie vorgelagerten Terrassen.1Hans-Peter Schwanke, Architekturführer Krefeld, Krefeld 1996

Die ursprünglich auf der rechten Seite positionierte Garage wurde später in einen weiteren Schlafraum umgewandelt und Fenster wurden eingefügt. Die Garage verlegte man auf die Südseite.

Da Dunkel zum Zeitpunkt des Hausentwurfs in Zürich lehrte, bat er den Architekten und Leiter der Krefelder Werkkunstschule Fritz G. Winter, die Ausführung vor Ort zu übernehmen. Nachdem Winter 1970 auch den Entwurf des Hauses für sich beanspruchte und ausschließlich unter seinem Namen publizierte, kam es zu einem Urheberrechtsstreit mit Dunkel. Der vom Haus getrennte Atelierpavillon am Ende des Gartens wurde 1968 nach einem Entwurf von Fritz G. Winter und seiner Frau, der Architektin und Stadtplanerin Ingeborg Winter-Bracher hinzugefügt.2F. G. Winter, Bauten und Ziele, Krefeld 1970, S. 30 u. 118 S. 30

Gartenseitige Ansicht 1950er-Jahre (Architekturbüro Amendt)
Teehaus von Ingeborg Winter-Bracher und F.G. Winter 1968 (Architekturbüro Amendt)
Teehaus von Ingeborg Winter-Bracher und F.G. Winter 1968 (Architekturbüro Amendt)
Blick vom Teehaus in den Garten 1968(Architekturbüro Amendt)