Winter-Bracher, Ingeborg und Winter, Fritz G.

[1923 – ?], [1910–1986]

Fritz G. Winter 1950er-Jahre
Fritz G. Winter, NRW-Kultusminster Werner Schütz, KWM-Direktor Paul Wember 1954 (Neue Rhein Zeitung 1954)

Fritz G. Winter und Ingeborg Winter-Bracher haben in Krefeld ein gemeinsames kleines Werk hinterlassen: ein Teehaus im Garten von Haus Klinar, das sie für den Kollegen William Dunkel in den 1950er-Jahren ausgeführt hatten. Abgerissen ist inzwischen der Neu- und Erweiterungsbau der Krefelder Werkkunstschule, den Fritz G. Winter gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Hein Stappmann realisiert hatte. 

Fritz G. Winter hatte bei Peter Behrens, Hans Poelzig, Heinrich Tessenow und Clemens Holzmeister in Berlin und Düsseldorf studiert und während des Dritten Reiches als angestellter Architekt der NSDAP gearbeitet. Als Direktor leitete er nach 1949 den Wiederaufbau der als Werkkunstschule neu konzipierten Krefelder Kunstgewerbeschule. Mit seiner behutsamen, aber konsequenten Reformtätigkeit in Krefeld, seinen Publikationen zur Pädagogik und Gestaltlehre und seiner Offenheit gegenüber dem neuen Feld der Industriellen Formgebung war Winter einer der bedeutendsten Vertreter der Werkkunstschul-Pädagogik. 1Lange/Blümm (Hg.), Bauhaus und Textilindustrie. Architektur, Design, Lehre, München 2019, S. 3742Christopher Oestereich, Werkkunst – Bauhaus – Industrie. Bauhäuslerinnen und Bauhäusler und die Entwicklung der Gestalterausbildung in Krefeld 1930–1970, in: Lange/Blümm (Hg.), Bauhaus und Textilindustrie. Architektur, Design, Lehre, München 2019, S. 220–265

Ingeborg Winter-Bracher war Architektin und Stadtplanerin. Über ihr Leben ist wenig bekannt. Laut dem International Archive of Women in Architecture (IAWA) gründete sie 1977 nach der Emiritierung Winters in München die „Foundation Pro Creatione“, die wohl eine Art Gestalt-Didaktik vermittelte.3https://iawadb.lib.vt.edu/view_all.php?person_pk=89