Dunkel, William [Bill]

[1893–1980]

William Dunkel 1953 (Foto: Wilhelm Pleyer ETH-BIB 00074)

Der in den USA geborene Schweizer Maler und Architekt William Dunkel hat in Krefeld zwei Bauten hinterlassen: Haus Huppertz von 1931 und Haus Klinar von 1956. Bei letzterem lieferte er den Entwurf, die Ausführung betreute der Architekt und Direktor der Krefelder Werkkunstschule Fritz G. Winter.

Dunkel war in Buenos Aires, Argentinien, und Lausanne, Schweiz, aufgewachsen und studierte ab 1912 Architektur in Dresden. Bei Cornelius Gurlitt wurde er 1917 über den Städtebau in den USA promoviert. Nach einer Tätigkeit als Werbezeichner war er bei dem Architekten Wilhelm Kreis in Düsseldorf tätig und gründete 1923 dort sein eigenes Büro. 1929 vollendete er seinen wichtigsten Auftrag in Düsseldorf, den Wohnkomplex „Haus Rheinpark“ mit 200 „Mittelstandswohnungen“ mit gehobener Ausstattung. Er ist Teil der Brückenkopf-Bebauung an der damals nur projektierten Theodor-Heuss-Brücke. Die beiden elfgeschossigen verklinkerten Türme gehörten zu den ersten Wohnhochhäusern Deutschlands und zeigen vor allem durch die dekorative Ausbildung der Gesimszonen Parallelen zum Wilhelm-Marx-Haus von Wilhelm Kreis in der Düsseldorfer Stadtmitte. 1929 erhielt Dunkel einen Ruf an die ETH Zürich, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte. Dort liegt auch sein Nachlass. (Dunkel ETH Zürich)

Dunkels Werk ist stilistisch und im Hinblick auf die Bauaufgaben sehr heterogen. In Deutschland hinterließ er 1937 noch den „Prälat Schöneberg“, eine legendäre Veranstaltungshalle mit Gastronomie und Tanzsälen auf 12 000 Quadratmetern  in Berlin-Schöneberg. William Dunkel war mit seinem Verständnis von Architektur als primär intuitivem künstlerischem Akt gegenüber seinen rationalistischen Generationsgenossen auf Distanz geblieben. Neben einem architektonischen Werk hat Dunkel auch ein beachtliches malerisches Œuvre hinterlassen.