[1875–1943]

Rudolf Loewer hatte das „Technische Atelier für Webereien“ 1920 gegründet und spezialisierte sich auf modische Dessins für die Massenfabrikation. Nicht dem Künstlerischen galt das Augenmerk, sondern angesagte modische Trends wurden geschaffen, durchaus auch Kopien französischer Vorbilder. Nach Auskunft seines Enkels hatte die Gründung das Ziel, „die Produktion von Dessins der zunehmenden Nachfrage und Modezyklen in den 1920er-Jahren kapazitätsmäßig anzupassen und in einem größeren Maßstab zu „industrialisieren“. (Auskunft der Familie) Das Entwurfsatelier soll vor dem Zweiten Weltkrieg zu den umsatzstärksten und größten in Deutschland gezählt haben. Es war auf einen großen Kundenstamm und einen hohen Ausstoß hin ausgelegt und lieferte nach ganz Europa und in die USA. 

Wohnen und Arbeiten verbanden sich in dem Atelierhaus: Das Atelier der Musterzeichner war auf der nördlichen Schmalseite des Hauses untergebracht und erschloss sich über einen seitlichen Eingang, während der zentrale Zugang sich mittig auf der Straßenseite befand. Kunden wurden im repräsentativen Wohnbereich des Hauses empfangen, hier lag neben der zentralen Eingangshalle an der Südostecke des Hauses auch das Arbeitszimmer von Rudolf Loewer. 

Loewer trat auch als Sammler niederländischen Kunstgewerbes in Erscheinung: Delfter Keramiken mit blauer Zinnlasur, Uhren, Vasen und Pfannkuchenteller mit Landschaftsmotiven. (Auskunft  der Familie)