Schäfer, Ernst und Stumm, Josef

[1891–1985], [1896–1944]

Ernst Schäfer (RWB 34512 0001)

Von den beiden Architekten Schäfer/Stumm ist nur Ernst Schäfer teilweise greifbar. Stefan Strauß konnte im Rahmen seiner Recherchen über das Wirtschaftsbürgerliche Wohnen in Krefeld anhand von Schäfers fotografischem Nachlass im Landesarchiv NRW seine Biografie teilweise rekonstruieren. Von 1909 an studierte Schäfer vier Jahre lang Architektur an der RWTH Aachen. Sein erster eigener realisierter Bau soll Haus Feubel gewesen sein. Von 1927 bis 1938 führte Schäfer mit Josef Stumm ein gemeinsames Baubüro. Im Nachlass sind weitere Bauten, nicht nur in Krefeld, überliefert, darunter ein ziegelsichtiges Mehrfamilienhaus am Floraplatz in Krefeld von 1929/30. Laut Dautermann war Schäfer ein Schulkamerad des Krefelder Malers Heinrich Campendonk und ein Freund von Heinrich Nauen; er war also mit der Krefelder Kunstszene vernetzt. 

Von seinen Nachkriegsbauten in Krefeld ist das Schuhhaus Kuckes auf der Hochstraße sicherlich das bekannteste. Die überlieferten Bauten weisen Schäfer als „variablen Gestalter, der mit der Zeit geht“ aus.1Stephan Strauß, Wirtschaftsbürgerliches Wohnen in Krefeld 1900–1940. Die Vielfalt der Moderne, in: Lange/Blümm (Hg.), Bauhaus und Textilindustrie. Architektur, Design, Lehre, München 2019, S. 3062Christoph Dautermann, Auf dem Weg in die Moderne. Krefelder Architektur der 1920er-Jahre, Goch 2014 S. 77 f.