Details
Adresse Friedrich-Ebert-Straße 61
Baujahr 1928
Architekt Franz Lorscheidt (1887−1962)
Auftraggeber G. Simon
Das 1928 für den Studienrat G. Simon von Franz Lorscheidt erbaute Wohnhaus gehört mit seinem von einem Kugelobjekt gekrönten Zwerchgiebel sicherlich zu den auffälligen Beispielen der Formenvielfalt, die die Dekorative Backstein-Moderne der 1920er-Jahre hervorgebracht hat.
Die gesamte Fassade ist plastisch gegliedert: Ziegelbänder überziehen das Erdgeschoss sowie den Mittelrisalit einschließlich Zwerchgiebel. Der mittige Zugang wird zusätzlich durch Vordach und flankierende Rundstützen betont. Die querrechteckigen Erdgeschossfenster haben kräftige Werksteinrahmen und Zickzackreliefs in der Brüstungsfläche. Sie stehen im Gegensatz zu den die Vertikale betonenden Fensterpaaren des Obergeschosses, die mit Rundbögen abschließen. In den 1920er-Jahren mag Josef Berger solche Fassaden vor Augen gehabt haben, als er in einem Beitrag über moderne Bauformen von „ästhetischer Willkür“ und „einer spielerisch-komplizierten Formenwelt“ sprach.1Josef Berger, Über moderne Bauformen, in: Moderne Bauformen 27 (1928), S. 2242Edgar Thiesbürger, Architekt D. W. B. Franz Lorscheidt, Krefeld, in: Die Heimat – Krefelder Jahrbuch 70 (1999), S. 57–593 Hans-Peter Schwanke, Architekturführer Krefeld, Krefeld 1996, Nr. 264Christoph Dautermann, Auf dem Weg in die Moderne. Krefelder Architektur der 1920er-Jahre, Goch 2014 , S. 65 f.