Volger, Hans — Rathauserweiterung

Details

Adresse Von-der-Leyen-Platz 1
Baujahr 1955−1958
Architekt Hans Volger (1904−1973) für das Städtisches Hochbauamt Krefeld
Auftraggeberin Stadt Krefeld

Rathauserweiterung, Ansicht vom Westwall (Postkarte)
Rathaus 2021
BU Test
Fassade mit Arkadengang an der St. Antonstraße 2021
(v.l.n.r.) Rathauserweiterungen von 1891, 1936 und 1955 Ansicht vom Westwall 2021
Rathauserweiterung, Ansicht vom Westwall (Postkarte)
BU Test
Fassade mit Arkadengang an der St. Antonstraße 2021
Rathaus 2021
(v.l.n.r.) Rathauserweiterungen von 1891, 1936 und 1955 Ansicht vom Westwall 2021

Das klassizistische Stadtschloss des Seidenfabrikanten Conrad von der Leyen, errichtet 1794 nach den Plänen von Martin Leydels, hatte die Stadt Krefeld bereits 1860 erworben und seitdem als Rathaus genutzt. 1891 erhielt es einen nördlichen Querflügel im Renaissancestil, 1936 kam ein südlicher Querflügel von Josef Walter Hollatz dazu. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebäudekomplex stark beschädigt. Den Wiederaufbau und die zweite Erweiterung nach Süden, die sowohl an Leydels als auch an Hollatz’ Gebäudeteile anschließt, leitete der ehemalige Bauhäusler und neu ernannte Stadtbaurat Hans Volger.

Der U-förmige Neubau ist ein gelungenes Beispiel moderner Nachkriegsarchitektur. Wie viele Architekten der 1950er-Jahre strebte Volger einen „veränderten Weiterbau“ der historischen Bausubstanz an.1Pehnt 2006, S. 261 So bezog er sich im Grundriss, in den Volumen und den Geschosshöhen auf die historischen Teile, schuf aber mit vorgefertigten Sichtbetonelementen und Rasterfassade einen eindeutig zeitgenössischen Bau. Die Anschlüsse an die Gebäudeteile von 1794 und 1936 machte er besonders kenntlich, indem er sie als niedrige, zurückgesetzte Verbindungselemente gestaltete.

Die tragende Gerüststruktur aus Stahlbeton ist an den Sichtbetonstreifen der Geschossdecken ablesbar. Sie geben dem Bau eine horizontale Gliederung. Die Fenster konnten als vorgefertigte Module eingefügt werden, eine innovative Vorgehensweise, die fotografisch festgehalten wurde. Die ebenmäßig durchfensterten Fassaden werden auf der West- und der Ostseite des Gebäudes von Gruppen kleiner Öffnungen mit Glasbausteinen unterbrochen; sie belichten die dahinter liegenden Treppenhäuser. Auf der Südseite öffnet ein Arkadengang mit einem Steinmosaik von Schülern der Krefelder Werkkunstschule die Fassade und schafft einen Verbindungsraum zur Straße.2Eva Brües, Krefeld 1 – Stadtmitte, in: Rudolf Weesenberg/Albert Verbeek (Hg.), Die Denkmäler des Rheinlandes, Düsseldorf 1967, S. 45–473Hans-Peter Schwanke, Architekturführer Krefeld, Krefeld 1996, S. 242 f.4Mark Pannek, „Das Krefelder Rathaus in seiner stadtgeschichtlichen und baukulturellen Historie“, in: KR-ONE, 28.08.2017, https://www.kr-one.de/vier-rathaus-erweiterungen-im-spiegel-der-zeit

Verbindungsbau 2021
Rathauserweiterung von 1936 von Josef Walter Hollatz 2021
Ansicht vom Westwall
Fassade mit Fenstermodulen
Montage der vorgefertigten Fensterelemente (StAKR)
Wohnhaus von der Leyen um 1820 (StAKR)